Wer in dieser künstlichen Welt zu viel von sich preisgibt, kann damit schnell böse Überraschungen erleben. Doch was kann man bei Online-Communitys sorglos veröffentlichen und wo fangen die Probleme an? Kritisch wird es vor allem dann, wenn Adresse und Telefonnummer für alle freizugänglich veröffentlicht werden. Möchte man trotzdem, dass die eigenen Kontaktdaten unbedingt auf dem Profil zu lesen sind, sollte man das Profil nur für Freunde komplett freischalten lassen. So kann man selbst entscheiden, wer welche Informationen liest und wer nicht. Jeder sollte sich aber darüber bewusst sein, dass sich auch Dritte Zugang zum eigenen Profil verschaffen können, indem sie sich zum Beispiel unter falschem Namen und falscher Identität anmelden. Das gilt auch für den eigenen Zugang zum Profil. Das eigene Passwort sollte immer geheimgehalten werden, da sich ansonsten auch andere unter dem eigenen Namen einloggen können.
Einträge auf Pinnwänden oder in Gästebüchern mit provokantem oder beleidigendem Inhalt sollte man ebenfalls vermeiden. Aussagen wie „Ich hasse meinen Mathelehrer, Herr Müller ist einfach ein Arschloch“ werden vielleicht nicht von Herrn Müller selbst gelesen, können ihm aber von anderen zugetragen werden. Denn was einmal im Internet veröffentlicht wird, kann nie wieder komplett gelöscht werden. Wer sich also in Gästebücher einträgt, sollte nie den kompletten Namen, sondern allenfalls einen Nickname angeben. Ansonsten kann es passieren, dass noch in 10 Jahren beim googeln des eigenen Namens „Ich hasse meinen Mathelehrer, Herr Müller ist einfach ein Arschloch“ erscheint.
Gerade bei der Arbeitsplatz- oder Ausbildungssuche kann das richtig peinlich werden. Denn die Möglichkeiten des Internets bleiben natürlich auch den Personalchefs nicht verborgen. Wenn diese unter dem Namen eines Bewerbers nur Anfeindungen oder Bilder der letzten Party auf Mallorca finden, hat sich die Einladung zum Vorstellungsgespräch oft von selbst erledigt.
Gerade die Veröffentlichung von Fotos im Internet ist heikel. Grundsätzlich gilt nämlich das Recht am eigenen Bild – auch im Internet. Findet man sich selbst auf peinlichen Fotos wieder, die andere ins Netz gestellt haben, kann man sie auffordern, die Bilder zu entfernen. Tun sie das nicht, sollte man den Seitenanbieter kontaktieren. Im Extremfall kann man die andere Person sogar verklagen. Im umgekehrten Fall sollte man sich also auch selbst gut überlegen, welche Bilder man selbst online stellt und ob man Freunde und Bekannte mit peinlichen Aufnahmen wirklich bloßstellen will.
Als Grundregel für die Nutzung von Online-Communitys kann vielleicht Folgendes gelten: Nie spontan und kurzschlussartig handeln, sondern immer genau überlegen, was man online stellt und ob das eventuell Folgen haben könnte. Das, was man selbst nicht über sich im Netz sehen oder lesen möchte, sollte man selbst auch bei anderen lassen.
Chilly-Linktipps:
www.klicksafe.de | Eine Übersicht über mögliche Gefahren in Communitys, Chats oder Blogs |
www.schau-hin.info | Die Homepage von Schau-Hin, einem Projekt des Bundesfamilienministeriums |
medienkompetenz.rlp.de | Bildungsserver Rheinland-Pfalz: Medienkompetenz macht Schule |
www.vorsicht-im-netz.de | Europäisches Verbraucherzentrum Deuschland (EVZ) |